safeguARd

Verbundprojekt: Nutzfahrzeug-Assistenzsystem zur Steigerung des Sicherheitsniveaus auf Basis von Augmented Reality

Projektbeschreibung

Einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin (baua) zufolge, stand im Jahr 2011 mehr als die Hälfte der tödlichen Arbeitsunfälle mit Baumaschinen in Zusammenhang. Obwohl die Maschinenhersteller bereits zahlreiche Ansätze verfolgen, um das Gefahrenpotential der  Maschinen möglichst gering zu halten, konnten die Hauptursachen der Unfälle – ein unübersichtliches  Arbeitsumfeld und kurzzeitige Ablenkungen der Maschinenführer – bisher nicht behoben werden. Vor diesem Hintergrund bietet sich der Einsatz eines  intelligenten Assistenzsystems an, welches den Maschinenführer in seinem Arbeitsprozess unterstützt (und  ihn nicht von seiner Tätigkeit ablenkt) und zusätzliche Informationen zum Arbeitsumfeld bereitstellt.

Die Ziele des Projektes safeguARd lassen ich wie folgt darstellen:

  • Erhöhung des Sicherheitsniveaus von Nutzfahrzeugen (insb. Reduzierung von Unfällen mit Personenschäden) bei gleichzeitiger Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit
  • Verbesserung der Bedienbarkeit von Baumaschinen für Personen aller Altersgruppen und auch mit teilweise eingeschränkten Sinneswahrnehmungen

Das Ziel des Projektes safeguARd besteht daher in der Entwicklung eines Assistenzsystems für  Nutzfahrzeuge, welches auftretende Gefahrensituationen frühzeitig erkennt, den Maschinenführer auf die Gefahr aufmerksam macht. Das SafeguARd–System wird im Rahmen des Vorhabens an einem Mobilkranen entwickelt und evaluiert, da diese Maschinenkategorie alleine für ca. 12% Todesfälle in 2011 verantwortlich war. Zur erfolgreichen Umsetzung eines solchen Assistenzsystems sind Entwicklungsarbeiten in verschiedenen Themenfeldern notwendig:

  • Die Aufnahme der Arbeitssituation erfolgt durch verschiedene Sensortechnologien (Kameras, Radar). Auf diese Weise kann eine zuverlässige und redundante Datenerfassung auch in der rauen und schmutzigen Arbeitsumgebung von Baumaschinen erfolgen.
  • Die unterschiedlichen Sensordaten werden anschließend fusioniert und zu einem virtuellen Lagebild der Arbeitssituation zusammengefügt. Dieses wird wiederum analysiert, um potentiell gefährliche Situationen automatisch zu erkennen und insbesondere Personen in der Arbeitsumgebung zu lokalisieren, klassifizieren und ihre voraussichtlichen Bewegungspfade zu berechnen.
  • Abschließend werden alle relevanten Informationen mittels Augmented-Reality-Technologien (AR) an den Bediener vermittelt.

Die Nutzung von AR-Technologien erlaubt es dabei, die Sinneswahrnehmungen der Maschinenführer zu erweitern, ohne dass hierbei ihre unmittelbare Realitätswahrnehmung eingeschränkt wird. Die Hauptaufgabe der AG Robtersysteme ist die Entwicklung der Perzeption des Assistenzsystems, insbesondere die Erkennung der Personen aus der Sicht des Auslegers.

Projektpartner

  • craniMAX GmbH
  • Trivisio Prototyping GmbH
  • Motec GmbH
  • BIBA - Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH

Assoziierte Partner:

  • Commercial Vehicle Cluster - Nutzfahrzeuge GmbH
  • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V.
  • Virtual Dimension Center Fellbach - Kompetenzzentrum für virtuelle Realität und Kooperatives Engineering w. V.

Ansprechpartner

Gefördert durch

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)